Familienhebammendienst

Im Rahmen der Bundesinitiative Frühen Hilfen werden Familien seit dem Jahr 2013 auf Wunsch durch eine Hebamme unseres Familienhebammendienstes betreut, in Kooperation mit der koordinierenden Kinderschutzstelle (KoKi) des Jugendamtes Nürnberg. Derzeit beschäftigen wir in diesem Bereich zwei Fachkräfte, die staatlich examinierte Hebammen sind und eine Zusatzqualifikation haben.

Der Schwerpunkt der Arbeit von Familienhebammen liegt auf der psychosozialen und der medizinischen Beratung und Betreuung von Müttern, Kindern und Familien, vom Beginn der Schwangerschaft an, bis zum vollendeten 1. Lebensjahr. Zielgruppen von Familienhebammen sind Familien, die durch gesundheitliche, medizinisch-soziale oder psychosoziale Belastungen gefährdet sind.  Die Zielgruppen der Familienhebammen haben alle, wenn auch unterschiedliche gelagerten Unterstützungsbedarf, der über die Regelversorgung durch eine Hebamme hinausgeht. So benötigen Minderjährige und sehr junge Mütter oder auch Alleinerziehende oftmals besondere Hilfe. Wenn die Familiensituation durch Mehrlingsgeburten, Frühgeburten oder eine Behinderung des Kindes belastet ist, kann die Familienhebamme hilfreiche Unterstützung leisten. Dies gilt ebenso in dem Fall, dass die Mütter selbst psychisch oder chronisch krank oder suchtgefährdet sind. Auch sozial benachteiligte Schwangere und Mütter, z.B. aus Migrantenfamilien oder aus bildungsfernen Milieus, die in der Regel dann auch nicht in bestehende Strukturen eingebunden sind, können die Leistung einer Familienhebamme in Anspruch nehmen.

Seit Endes des Jahres 2015 ist eine weitere Familienhebamme, speziell zur Unterstützung und niederschwelligen Beratung für Asylbewerber/-innen, beim SkF beschäftigt. Damit begegnen wir dem großen Unterstützungsbedarf von schwangeren Asylbewerberinnen und Alleinreisenden sowie Familien mit Neugeborenen und Kindern im ersten Lebensjahr, die in Gemeinschaftsunterkünften leben. Beratungsschwerpunkt sind alle Fragen rund um die Geburt und das Leben mit einem Neugeborenen und Baby. Dabei werden neben gesundheitlich-pflegerischen Aspekten auch psycho-soziale Bedarfe berücksichtigt. Themen sind z.B. Stillen, Ernährung, Säuglingspflege, Hebammen-Suche, Gesundheit des Kindes und der Mutter, Bindung, aber auch Einkaufsberatung, Krankenhausaufenthalt, Erstlingsausstattung oder die Geburtsurkunde.

Die Beratungen werden in regelmäßigen Sprechstunden von unserer Familienhebamme und einer Sozialpädagogin der KoKi durchgeführt. Der Bedarf wird von den Sozialberatungen der jeweiligen Unterkünfte an die KoKi oder direkt an den SkF oder die KoKi gemeldet. Zeitnah kann dann unsere Familienhebamme die Frauen in den Unterkünften besuchen. Größerer Unterstützungsbedarf mündet in Einzelbetreuungen mit einem dem Bedarf angepassten, wöchentlichen Stundenumfang. Ergänzend arbeitet unsere Familienhebamme eng mit allen anderen Kooperationspartnern im Netzwerk der Frühen Hilfen zusammen und vermittelt bei Bedarf an diese.